Montag, 16. Februar 2009

Bilder (Ecuador, Peru, Chile)

















Villavicencio, Kolumbien...

...ist bzw. war ein "Indianerdorf", was in den letzten 4 Jahren sehr gewachsen ist. Vor allem Palmen gibts hier. Ich bin hier bei einem ehemaligen Bassisten von meiner Big Band aus Muenchen, der versucht hier den Familienbetrieb wieder zum Laufen zum bringen (seine Frau ist aus Bogota).

Die Maschinen stammen zum Teil aus Deutschland, alle 50 Jahre alt. Das was hier ganz gross und neu ist, ist INTERNET. Die Leute die auf der Plantage arbeiten, haben ein hartes Leben: um 5 Uhr morgens gehts los, weils nachmittags so heiss und schwuel wird, das des da koaner mehr aushaelt...

Die Einstellung zur Arbeit ist hier ganz anders:
-auf dem Land wird grundsaetzlich 6 Tage gearbeitet, also eine 48 Stunden Woche (in Bogota eher nicht)
-die Leute arbeiten hier "spontan":
z.B. hat letzte Woche eine Dame spontan gekuendigt, am naechsten Tag hat sie dann doch wieder angefangen
-Alkoholismus ist ein grosses Problem (toedliche Unfaelle von Mitarbeitern, die mit dem Firmenauto zum saufen fahren...)
-allerdings sind viele Kolumbianer auch SEHR ehrgeizig und arbeiten sich von ganz unten nach oben, ein Studium wird hier ganz gross geschaetzt (ein Auslandsaufenthalt in Europa erst recht)
-die Schere is halt wieder mal ziemlich gross (arm und reich, "faul" und fleissig)

Die Leute hier unten (Die Stadt liegt auf 400 Metern, ist also tropisches Klima, so tagsueber bis 28 Grad und nachts halt so 18) sehen nochmal ganz anders aus als da oben in Bogota. Haben alle Indianische Abstammung, und wenn ich da durch den Supermarkt lauf, dann gucken sie alle so lustig und lachen einen an oder aus (nett sans alle!). Tourismus gibts hier so gut wie Null (die Stadt steht ja auch net im Reisefuehrer drin, haha).

Die Landschaft ist superschoen, riesige Gruene Wiesen und Waelder auf der einen Seite, auf der andern schoene gruene Berge. Leider sitzen da die Guerillas drin (ohne Indianer derf man da net eini gehen, Zitat Bassist).

Aber leider auch hier grosses Polizei und Militaeraufgebot (hier derf man ja nix alleine lassen, sonst wirds geklaut), und Gewaltbereitschaft gegenueber Polizei auf der Strasse (war zur falschen Zeit am falschen Ort, in Bogota durfte ich auch schon Zeuge werden).

In der Firma hier wurde schon 3 mal die Telefonverbindung, also das Kabel geklaut, jetzt ham sie ueber Funk Internet und nur noch Handy. Die Firma wird auch immer schoen von einem privaten Sicherheitsdienst mti Bewaffnung bewacht. Eingebrochen und Geld geklaut wurde auch schon.

Gleich gegenueber der Firma ist eins der aermsten Doerfer Kolumbiens, von der dt. evangelischen Kirche unterstuetzt. Die Leute stehen am Strassenrand und versuchen zu verkaufen (Ananas z.B.). Den ganzen Tag. Taeglich. Und leben im Dreck. Und haben trotzdem ein Laecheln im Gesicht (nicht alle, aber die meisten).

Aber das schoene in Kolumbien ist die Landschaft und die freundlichen Leute.
"Der Latino is halt immer gut drauf, auch wenn ihm die Scheisse bis zum Hals steht

In Kolumbien will jeder Verkaeufer sein. Oder traeumt jeder davon ein Geschaeft zu haben. Deswegen sind die begehrten Grundstuecke alle an der Strasse, in Deutschland isses ja genau anders herum ;)

Die Wohngebiete werden in Sicherheitszonen aufgeteilt (1 bis 5), je nach Einbruchquote wahrscheinlich. Die Tueren sind mit unzaehligen Schloessern abgeschlossen, und nachts fahert ein Wachmann aufm Radl rum, der pfeift alle 3 Minuten, damit man weiss das er da ist (was wohl passiert wenn er nimmer pfeifen sollte???)

Kolumbien setzt sich deutlich vom restlichen Suedamerika ab. Die Geschichte, die Guerillas, die massiven Sicherheitsprobleme (Tourismus gibts erst wieder seit 4 Jahren), die indianisch aussehende Bevoelkerung... ein Kolumbianer is hoit a Kolumbianer, wie halt ein Bayer ein Bayer ist...

So, also morgen gehts dann wieder hoch nach Bogota (ganz frueh, hier ist schon um 5 Uhr morgens Stau, die Leute stehen wirklich FRUEH auf weils um 6 wieder dunkel ist), und dann weiter an die Karibik Kueste (Santa Marta und Cartagena), da gibts so Nationalparks. Mal schaun.

Dienstag, 10. Februar 2009

Cuenca, Ecuador...

...ist die sauberste und auch sicherste (die Touri Viertel jedenfalls) Stadt die ich bis jetzt auf diesem Kontinent gesehen hab! Ecuador setzt auf Tourismus und hat dementsprechend diese Zentren sauber rausgeputzt, dass man meint man ist in Deutschland ;) Der Flughafen war so modern und sauber, dass man haette vom Boden essen koennen.
Die Busfahrt von Meerlevel bis auf 2500 hm war interessant, von armseligen Huetten mit Bananenstauden in Oesilandschaft. Dann hoch in den Cajas Park bis 4000 hm, willkommen in der Schweiz!!!
Allerdings waren leider nur Amis im Hostel, war ganz nett mal wieder Englisch zu babbeln, aber mit Latinos zu reisen macht mir momentan irgendie mehr Spass.
Hab aber interessante Leute getroffen:
-X ist aus Africa und 1,5 Jahre unterwegs
-Y ist arbeitslos und mehrere Monate unterwegs, weils in Ecuador billiger ist als zu leben als im Amiland
-Tedd ist aus Holland, 70 Jahre alt und 6 Monate mit Rad unterwegs und schlaeft im Zelt in der freien Natur. Er hat seit 3 Monaten nicht geduscht, nur jetzt im Hostel um die andern nicht zu belaestigen! Er hat Frau und Kinder. War schon mit Rad in China und sonstwo unterwegs. Wollte nicht im Hotel schlafen, weil da keine jungen Leute sind.

So, danach bin ich mit dem Flugzeug nach Bogota. Hier im Hostel sind auch nur Gringos. Nervt langsam, dieser Lonley Planet Tourismus. Einige andere nervts auch. Es gibt Leute, die fahren hier in Suedamerika rum, bis zu 2,5 Jahre am Stueck (das ist bis jetzt der Rekord den ich kenne) und koennen kein Wort Spanisch geschweige denn ham sie jemals mit einem Latino (ausser dem obligatorischen Taxifahrer ) zu tun gehabt. Lonely Planet Tourismus Sprache ist Englisch ;)
Jetzt weiss ich was es wert war mit Argentiniern und Chilenen rumzureisen!!! War ganz anders!!!

Zum Glueck ist hier meine Tandem Partnerin aus Muenchen und n paar andere Kolumbianer aus BsAs. Heut habe ich allerdings meinen ehemaligen Bassisten besucht, der seit 4 Jahren in Bogota arbeit (E-Ing.). War ganz interessant mal im Buero mitzulaufen und zu einem Architekten, der die Planung fuer ein neues Grundstueck besprochen hat. Hier werden naemlich alle schoen aufs Ohr gehauen, die Betrueger Mafia ist ganz gross und man muss sehr aufpassen wenn man ein Grundstueck bebauen will. Seine Frau ist aus Bogota, und sie fuehren hier einen Familienbetrieb (ist hier Gang und Gaebe). Morgen frueh fahren wir runter nach Villavicencio (2,5 h) und dann seh ich mal den Laden an. Nen neuen Filter fuer die Abgase braeuchten sie und nen neuen Heizkessel. Mal schauen was ich machen kann;)

Bogota ist ganz gross, ueberall Polizei, und nachts bleibts immer spannend;) (Hostel: we recommend taxis after 11 p.m.). Am besten nie mehr als 5 euro mitnehmen.
Gestern durfte ich live sehen, wie ein Strassenrauber gleich von 4 Polizisten mit Hunden gefasst wurde. Viel Laerm um nix wars;). Aber auf den Hauptstrassen sind immer schoen viel Leute unterwegs...

So, noch 2 Wochen Touri spielen, dann reichts auch wieder, die ersten Ermuedungserscheinungen stellen sich ein. Wie man mehr als 3 Monate mit dem Lonely Planet rumreisen kann, dafuer muss man geboren sein...
Wird Zeit mal wieder was zu arbeiten ;)

Mittwoch, 4. Februar 2009

Oh...

...ist die Sonne hier stark. Vor 1600 Uhr kann man da nicht rausgehen.

Mancora ist so ein Turi Strand fuer die Creme de la Creme von Argentinien und Chile (und natuerlich sind hier ein Haufen Europaer und Amis, fuer die es superbillig ist). Eigentlich a bisserl langweilig. "Meinen" Chilenen gefaellts auch nicht. Aber das Wasser ist schoen warm und das Salz ist gut gegen die von Cusco mitgebrachte Erkaeltung (ich kenn bis jetzt keinen der da ohne Erkaeltung rausgekommen ist hihi).

Morgen um sieben Uhr morgens gehts dann weiter nach Cuenca, Ecuador. Bis zur Grenze ists ca. 1 Stunde, dann nochmal 7 Stunden durch (hoffentlich) schoenste Landschaft mit viel Bergen.
Ecuador ist das perfekte Bergsteigerparadies, wenn man ca. 1 Monat Zeit mitbringt und 6000er erklimmen will. Ein andermal ;)

Also servus Peru!!! (Das Spanisch in Peru ist super: langsam und deutlich!!!)

Sonntag, 1. Februar 2009

Tschuess Lima...

...morgen gehts weiter nach Mancora an den Strand, meine 6 Chilenen besuchen und etwas Erholung suchen, nachdem der Ruecken etwas angeschlagen ist.

!!!
Falls jemand in naechster Zeit von Cusco nach Lima reist: unbedingt auf den Bus verzichten und die 30 euro mehr fuer ein Flugzeug investieren. Die Strasse ist grauenhaft, alle 2 Minuten eine 180 Kurve und mehr Schlagloecher als Strasse... fragt meine Bandscheibe ;)
!!!

Jedenfalls ist Peru das echte Suedamerika: Chaos auf der Strasse, ein andauerendes Hupen, Missachten von roten Ampeln usw. Chile und Argentinien ist dagegen ganz tranquilo haha
Je weiter man nach Norden kommt, desto groesser wird allerdings die Schere zwischen Arm und Reich. Die Slums um Lima und in Lima sind richtig traurig. Gestern sind wir mit Taxi durch ein Viertel gefahren, das war nicht mehr lustig...
Allerdings werden auch die Leute immer freundlicher und aufgeschlossener...so kommts mir jedenfalls vor...

Cecilia aus Lima hat nach deutscher Art ein sehr gutes Programm gemacht (war ein Jahr am Tegernsee!), Gastfreundschaft erster Klasse (Danke an Zi. 155!!)!!! Habe jetzt alle peruanischen Gerichte kennengelernt!

So, jedenfalls hat Lima einige sehr schoene Ecken, einen schoenen Strand ca. 30 Minuten von Miraflores entfernt, schoene Parks und einige schicke Shopping Malls. Wenn man allerdings in die falschen Viertel geht, wirds abentheuerlich...

So, das war mal wieder ein kurzer Lagebericht...
nos vemos