Samstag, 21. März 2009

also...

...ich schreib jetzt doch hier weiter, sonst gibt des ja ein Chaos...

Am Donnerstag abend ist das Flugzeug auf die Sekunde genau in El Alto in Bolivien gelandet. Ich durfte dann 3 mal irgendwelche Visumzettel ausfuellen, weil immer der Zettel falsch war. Aber ich hab dann irgendwas draufgeschrieben, hat eh keiner angeschaut, und durfte dann doch einreisen.

Dank der deutschen Organisation (die letzten Monate hab ich ja soviel Unzuverlaessigkeit erlebt, dass ich schon damit gerechnet hatte, das mal wieder kein Mensch da waere, dem war aber zum Glueck nicht so ;) ) wurde ich auch gleich von Doris, der Ordensschwester der katholischen Kirche, also der Chefin, und 2 Chicos erwartet und mit Auto zu Projekt gefahren. Es befindet sich ca. 20 Minuten vom Flughafen von El Alto. La Paz hat keinen Flughafen, weil es in einem Talkessel liegt (3600-4000 m), es grenzt aber direkt an El Alto (4096m) an.

Aventura (die Organisation die das Ganze betreut und eigentlich ein Reisebuero ist) hat auch gleich angerufen ob ich auch angekommen bin und naechste Woche kommt jemand vorbei um zu schaun ob alles ok ist.

Ist eigentlich nicht noetig, denn eigentlich lebe ich hier im "Luxus" pur: eigenes Zimmer mit eigenem Bad (es ist das allererste Haus hier und wird nur noch von Volontaeren und Studenten (die hier mal gelebt haben) genuetzt, die nur noch am Wochenende hier sind und unter der Woche in La Paz). Heut habe ich sogar einen Laptop von Doris bekommen, mit WLan, den ich benutzten kann wann ich viel. Im Vorraum von einem Zimmer steht ein Keyboard rum un ein paar Gitarren. Bergblick auf 5000 und 6000er gibts auch. Bloss keine Heizung. Deswegen ists meinen Haenden grad etwas kalt...

zum Klima: durch die Naehe zum Ecuador (auf spanisch) gibts hier nur "wenig Jahreszeiten", eher Regen und Trockenzeit. Ab April ist Trockenzeit und Winterbeginn, ab und zu gibts auch mal Schnee. Aber normalerweise ists so tagsueber 10-15 Grad und nachts um die Null. Und ein leichter Wind geht. Aber mit der richtigen Kleidung ists trotzdem warm. Nur die Haende sind beim Tippen etwas kalt...
Die Kopfschmerzen werden mit Mate de Coca bekaempft, aber die waren auch nur gestern. Schlafen kann man bei fehlendem Verkehrslaerm auch ganz gut. Nur an 02 mangelts halt, gibt hier nur 12 Prozent Sauerstoff. Fussball spielen geht halt noch nicht. Bin gestern 5 m dem Ball hinterher gelaufen und hab gedacht mir platzt der Kopf...

zum Projekt: Das Projekt ist sehr gut organisiert. Momentan leben hier 18 chicos de la calle. Also Strassenkinder, die kein zu Hause mehr haben bzw. noch nie hatten. Es gibt einen Koch und Putzplan und noch tausend andere Plaene, damit auch alles einigermassen funktioniert.
Die bauen hier auch Salat und Kartoffeln selbst an, es gibt auch Lamas, Schweine und Huhner und Schafe und so was. Und einen neuen grossen Fussballplatz. Sehr wichtig. Hier wird naemlich taeglich Fussball gespielt.

Bis jetzt hab ich noch nicht viel gemacht. Nur etwas Klavier gespielt, auf ein Fussballtor geschossen, und im Schach verloren. Obwohl bei den Englischkenntnissen bei den Chicos (also Null) man viel machen koennte. Aber das kommt dann noch.

Einige reden ganz gutes Spanisch, andere ein Spanisch was mehr Quechua oder sonst ein Dialekt ist, da brauch ich dann einen Uebersetzer fuer "von Spanisch auf Spanisch" ;). Der "Chef der Chicos" hier lebt hier seit er 10 ist (jetzt ist der 19), den kann ich sehr gut verstehen und er ist auch sehr nett.

eine genauere Beschreibung zum Projekt auf deutsch findet man unter
http://visozial.org/bolivien/strassenkinderprojekt-luz-de-esperanza/

ich werde den blogger als Tagebuch nutzen und oefters mal was reinschreiben, was so passiert.

Ach ja: das warme Wasser gibts hier mit Sonnenenergie. Licht mit Solarenergie ist auch noch geplant. Also ganz fortschrittlich...

1 Kommentar:

sepp obacho hat gesagt…

wow bei dir gehts ja ganz schön rund, das hab ich garnicht mitgekriegt!